Die Real Life Guys sind Darmstadts bekannteste YouTuber. Millionen feiern sie für ihre Bastlerabenteuer: Sie bringen Badewannen zum Fliegen (oder zum Tauchen als U-Boot), bauen mehrstöckige Baumhäuser in zwölf Metern Höhe. Kurzum: Sie leben den Traum jedes modernen Bastlers und können inzwischen sogar davon leben.
Jetzt haben sie zugesagt, bei unserer Maker Faire Darmstadt dabei zu sein. Sie bringen ihr neustes Projekt, den Offroad-Rollstuhl, mit. In unserem Interview, haben sie heute gute Tipps für euch, wie ihr am besten den Einstieg ins Basteln findet.
Die Tipps der Real Life Guys und warum sie überhaupt einen Offroad-Rollstuhl gebaut haben liest du jetzt hier in unserem Gespräch mit den Real Life Guys Johannes, Eric und Bleibtreu:
Roman: Ihr seid die erfinderischten und bekanntesten Maker aus der Region Rhein-Main. Wie freuen uns sehr, dass ihr als Real Life Guys zu uns auf die 6. MAKE Rhein-Main kommt. Wie seid ihr denn auf die verrückte Idee gekommen, eine fliegende Badewanne zu bauen?
Johannes: Wir wollten schon immer irgendwas Fliegendes bauen. Mit Badewannen haben wir schon viel gemacht und haben tausend Sachen daraus gebaut. Irgendwie hat sich das angeboten.
Roman: Was kann man mit Badewannen noch anstellen?
Johannes: Ein U-Boot haben wir gebaut, das war ziemlich cool. Wir haben mehrere Seifenkisten gebaut, ich glaub das war das erstes, was wir gebaut haben. Und wir haben so eine Hot-Tub gebaut – mit warmen Wasser drin.
Roman: Das Motto der Real Life Guys ist ja “Life is for strange Adventures”. Warum verbindet ihr mit der Bastelei etwas Abenteuerliches?
Johannes: Ja, die Hacks bringen halt immer was Neues: Man weiß nicht, worauf man sich einlässt, man weiß nicht, ob’s funktioniert am Ende. Und das ist ja genau, was so ein Abenteuer ausmacht.
Roman: Ihr habt mit der fliegenden Badewanne viel Erfolg gehabt, ward sogar bei Galileo – aber so Real Life Guys wie euch wird es doch bestimmt schnell langweilig. Hand aufs Herz!?
Johannes: Wir wollen immer was Neues machen. Aber wenn die Motoren der Badewann erstmal an sind, dann ist es nicht mehr langweilig.
Roman: Wenn die Motoren der Badewannen-Propeller an wären, könnten wir uns jetzt nicht unterhalten. Das wird ziemlich laut. Eric, du bist der Badewannen-Pilot bei den Real Life Guys. Wie fühlt sich das denn an, wenn man die Badewanne fliegt?
Eric: Man muss sagen, dass große Hersteller natürlich Jahre verwenden, um ihre Produkte zu entwickeln. Wir haben die fliegende Badewanne in wenigen Stunden zusammengezimmert. Deswegen erfordert das Fliegen sehr viel Konzentration und Aufmerksamkeit – das Ding ist sehr anfällig für Wind und andere Einflüsse. Also, es ist schon eine sehr große Herausforderung.
Roman: Okay, was sind die besten Flugbedingungen dann?
Eric: Am besten ist es, wenn es warm ist und windstil. Dann haben die Akkus die beste Temperatur und können halt richtig Leistung abgeben. Und wenn halt kein Wind ist, liegt es halt am besten in der Luft.
Roman: Hört sich aber nicht an, als fühlt man sich frei wie ein Vogel, weil man die ganze Zeit aufpassen muss.
Eric: Man fühlt sich schon sehr frei, weil man kann recht viel machen. Aber man hat schon auch Verantwortung für sich und natürlich auch für Zuschauer.
Roman: Bleibtreu, du gehörst ebenfalls zu den Real Life Guys, was ist deine Rolle?
Bleibtreu: Ich habe bei der fliegenden Badewanne nicht so viel gemacht, aber ich helfe auch beim Filmen für unseren YouTube Kanal und bleibe meist etwas im Hintergrund. Aber ich habe vor allem beim Badewannen-U-Boot Hand angelegt. Und bei einer der Seifenkisten haben wir ein Düsentriebwerk montiert.
Roman: Ein Düsentriebwerk? Für eine Seifenkiste oder was?
Bleibtreu: Ja, natürlich.
Roman: Wie schnell war das Ding dann?
Bleibtreu: Das kann man im Video gut sehen. Das ging schon ziemlich ab, zumindest für eine Seifenkiste. Und Hauptsache laut.
Roman: Erzähl mal mehr über die U-Boot-Badewanne. Wie tief konnte das tauchen, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Bleibtreu: Ich habe jetzt nicht drin gesessen, ich würde auch nicht reinpassen. Johannes Bruder Philipp ist hauptsächlich damit gefahren. Wie tief war das ganz genau?
Johannes: Wir haben’s nicht wirklich gemessen. Ich glaube, das Tiefste war so neun Meter. Kaputt gegangen ist es dann bei 13 Metern.
Roman: Da hat’s geknackt?
Johannes: Genau. Aber da saß dann keiner drin. Da passen wir schon auf.
Roman: Wir sehen uns am 26. Und 27. Mai bei der 6. MAKE Rhein-Main. Wir wollen damit auch anderen Mut machen, einfach was zu bauen. Das ist ja eigentlich auch euer Anliegen. Welche Tipps habt ihr für andere? Wie setzt man eine crazy Idee am besten um? Wie macht man den ersten Schritt, wenn man sich nicht traut, das Abenteuer einzugehen?
Johannes: Das Wichtigste ist einfach machen. Weil, es gibt meistens irgendwas, das einen aufhält: Man hat nicht die Materialien da. Oder man weiß nicht, wie’s funktionieren soll. Dann muss man halt irgendwo anfangen. Einfach anfangen!
Man sagt sich, ich kaufe mir jetzt halt eine alte Badewanne. Einfach anfangen.
Roman: Teuer ist das ja nicht?
Johannes: Die Badewanne nicht, aber die Elektromotoren schon.
Roman: Aber die habt ihr über Sponsoren finanziert – euer Erfindergeist hat euch ja zum echten Youtube-Stars gemacht.
Johannes: Ich würde mich eher als verrückten Erfinder bezeichnen.
Roman: Mit den Real Life Guy verbindet uns auf jeden Fall, dass man’s einfach machen soll. Und es ausprobieren solle. Deswegen heißt die MAKE auch MAKE. Wir freuen uns enorm, dass ihr am 26. und 27. Mai 2018 bei Tatcraft dabei seid.
Vielen Dank für das Gespräch!